Begleithunde

Unterordnung

Der Hund erlernt den notwendigen Gehorsam, die Basis

In freier Wildbahn leben Hunde in Rudeln zusammen, die einer klaren Hierarchie unterliegen. Der Anführer zeichnet sich durch Kraft, Gesundheit und Nervenstärke aus. Diesem Rudelführer ordnet sich das ganze Rudel bedingungslos unter. Auch unser Haus- und Sporthund benötigt feste Strukturen und er will seinen Platz im Rudel kennen. D.h. der Mensch muss die Rolle des Rudelführers übernehmen, ansonsten macht es der Hund, was schlimme Folgen haben kann.

Ein Hund braucht Regeln und Grenzen, genau wie wir Menschen.

Unterordnung ist die Disziplin, bei der wohl die meiste Harmonie zwischen Hundeführer und Hund ausgedrückt wird! Diese Harmonie beruht auf gegenseitigen klaren Rangordnungsverhältnissen, Vertrauen, konsequenten Kommandos und wird durch die Arbeitsfreude des Hundes am meisten ausgedrückt. Der Hundeführer muss in der Lage sein, die Stimmung und das Verhalten seines Hundes richtig einzuschätzen und daraus für die Ausbildung die richtigen Schlussfolgerungen ziehen. Er muss spontan und situationsbezogen auf seinen Hund reagieren können, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Dies bedarf eines hohen Grades an Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögens. Auch müssen wir uns immer wieder vor Augen führen, der Hund macht immer nur das, was wir ihm beigebracht haben, d.h. bei Fehlverhalten des Hundes, muss ich als erstes mein eigenes Verhalten überprüfen, die Fehler liegen sehr viel häufiger bei uns Hundeführern, als bei unserem Hund!!!

Wir erwähnen es nicht bei jeder Übung neu, aber es sollte uns in Fleisch und Blut übergehen,

dass der Hund für gewünschtes Verhalten gelobt und bestätigt wird.

D.h. wenn eine Übung erfolgreich abgeschlossen wurde oder schon vorzeitig gewünschtes Verhalten gezeigt wurde, sofort abbrechen und mit Futter oder Spiel bestätigen. Diese Phasen zwischen Arbeit und Bestätigung werden mit Grad des Ausbildungsstandes zunehmend länger, fallen aber nie ganz weg.

Die Unterordnung besteht aus unterschiedlichen Übungen. Die z.B. bei der Begleithundeprüfung geforderten Übungen sind Übungen, die im Alltag absolut brauchbar und sogar notwendig sind. In den Unterordnungskursen soll der Hund das Notwendige für das Zusammenleben mit der Familie und der Umwelt lernen. Dazu gehören Leinenführigkeit, Sitzübung, Ablegen, Platzübung, Freifolge, und Schussgleichgültigkeit. Je nach Interesse und Ausbildungsstand werden die Übungen natürlich noch erweitert. Wichtig ist, dass der Hund auf seinen Hundeführer achtet, die Hörzeichen befolgt und sich nicht durch fremde Menschen, Autos, Radfahrer etc. ablenken lässt. Das gelassene Verhalten bedarf der allmählichen Gewöhnung und kann nicht in wenigen Übungsstunden gelernt werden.

Hundeführschein

Der ÖKV-Hundeführschein ist eine Prüfung mit einheitlichem Zertifikat. Der ÖKV - Hundeführschein bestätigt, dass ein bestimmter Hundehalter sachkundig ist und sich ein bestimmter Hund zum Zeitpunkt der Prüfung ausgebildet und sozialverträglich gezeigt hat.

Der Hundeführschein ist nur für die bezeichnete Person und den angeführten Hund gültig!!!

Vorbereitungskurse und Prüfungen zum ÖKV - Hundeführschein werden von den ÖKV-Vereinen nach einheitlichen Kriterien durchgeführt, wobei nur geprüfte Trainer und lizenzierte Prüfer (ÖKV-Leistungsrichter) eingesetzt werden.

Säule 1: Sachkunde des Hundehalters (Wissen über Hundeverhalten und Hundehaltung)

Im Rahmen der Vorbereitungskurse wird den Teilnehmern umfangreiches Wissen über Hunde und Hundehaltung vermittelt. Das erlangte Wissen wird im Rahmen einer schriftlichen Sachkundeprüfung abgefragt. Ein Fragen- und Antwortkatalog steht zur Verfügung.

Säule 2: Gehorsam des Hundes

Hunde müssen jederzeit durch den Hundeführer kontrollierbar sein - sie müssen gehorsam sein. Die Ausbildung geschieht durch den Hundehalter selbst, unter fachmännischer Anleitung geprüfter Trainer. Der Gehorsam des Hundes wird im Rahmen der praktischen Prüfung überprüft.

Säule 3: Sozialverträglichkeit des Hundes (mit Elementen aus Verhaltenstest)

Neben dem Gehorsam wird das Verhalten des Hundes in nachgestellten Alltagssituationen überprüft. In diesen Übungen mit den strengen Anforderungen an den Hund sind wesentliche Elemente eines Verhaltens- bzw. Wesenstests abgedeckt. Die Sozialverträglichkeit des Hundes wird im Rahmen der praktischen Prüfung überprüft.